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GRUSSWORT
Der Main soll für die ganze Region, die dieser durchfließt, jene Identi- fikation schaffen, mit der sich alle Anrainer anfreunden können. Er ist der Hauptdarsteller der von ihm geprägten Landschaft und der von ihm beeinflussten Wetterlage und das soll in den Fokus unserer neuartigen und künstlerischen Betrachtung gestellt werden. Die vielfältigen land- schaftlichen Facetten von der Quelle im Fichtelgebirge, dem Maindurch- bruch zwischen Steigerwald und Hassbergen, das Weinland, der Spes- sart und die große Industrieregion rund um Frankfurt, sollen ebenso hervorgehoben werden, wie der Freizeitwert des fränkischen Flusses. Seine Genussregionen mit dem Bierland auf der einen Seite und dem Weinland auf der anderen sowie dem Äppelwoi am Ende sollen ins Be- wusstsein gerückt werden. Die reichen landwirtschaftlichen Abschnitte, die Wälder, die Fischteiche als schützenswerte Natur, ebenso wie die überaus reiche, nicht zuletzt barocke Kultur in den Städten und in den kleinen Gemeinden an den Ufern des Mains sollen diejenige Aufmerk- samkeit bekommen, die ihnen gebührt. Und alle Maßnahmen dienen am Ende der Förderung der gesamten Region, die durch die immense Steigerung ihrer Attraktivität für jetzige und zukünftige Anwohner jenen Reiz ausüben soll, der jegliche Form eines Sich-Wohl-Fühlens auslöst. Wir sind Main! soll es erklingen.
Prägend für die Main-Landschaft ist der Fluss und genauer sein Was- ser. Es sorgt für ein mildes Klima, welches eines der wärmsten in ganz Deutschland ist, und das wohl deshalb schon von den ersten Franken im fünften Jahrhundert ausgewählt wurde zur Ansiedlung, weil diese Region geeignet schien für den Anbau eines besonderen Weines. Heute ist dies der Silvaner, der vom Zisterzienserabt Degen hierher gebracht wurde und seither ein Markenzeichen des Wein-Main-Landes ist.
Ob dies alles so erhalten bleibt, darf als ungewiss hingestellt werden. Die zunehmende Wasserknappheit auch in dieser Flusslandschaft gibt Anlass zur Sorge. Deshalb ist es wichtig darauf aufmerksam zu machen, wie bedeutend Wasser für unser Leben, für unsere Natur, für unser Bin- nenklima, ja für alles Wachstum schlechthin ist. Wir müssen also mit dieser Ressource gut umgehen und sie erhalten. Dazu ist es wichtig das Bewusstsein bei uns allen für die Gefahr, die aus einer Verknappung dieser Quelle des Lebens entsteht, und damit für die Bedeutung des Wassers und des Flusses für unsere Flusskultur zu schärfen. Ein Klein- od, dessen wir uns lange nicht bewusst sein mussten, ist dieser unser Main. Und alle Events, ob Kunstausstellungen oder Filmvorführungen
oder Wanderungen am Main und in den Mainhöhen, sind auf ihre Art bedeutsam, um – und das möchte ich noch einmal betonen – das Be- wusstsein für unsere bisher so gesegnete Region zu schärfen.
Dass so kurzfristig eine Kunstausstellung mit so vielen Künstlern und Künstlerinnen aus dem Ärmel geschüttelt werden konnte, liegt daran, habe ich mir sagen lassen, dass immer mehr Künstler und Künstlerin- nen sich mit der Natur, mit Wasser, mit Wachstum, ja am Ende mit den unglaublich vielfältigen Erscheinungen der Schönheit dieser Welt und auch der Schönheit unserer Region beschäftigen.
Stefan Paulus
1. Bürgermeister der Gemeinde Knetzgau
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